2011 I Künstlerzentrum

Karlsruhe

„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“ Ein neues Künstlerzentrum ensteht.

Also nur die Summe der Ideen und Ent- bzw. Ver-würfe führen zu einem ganzheitlichen Konzept, das erfolgreich sein wird. In der Kunst selbst lassen einzig alle einzelnen Bildpunkte die wahre Gestalt erkennen. Dieses Grundverständnis bestimmt den vorliegenden Entwurf von den ineinander greifenden Nutzungen, über die abstrahierte Lochfassade bis hin zum verbindenden Leitsystem. Trotz der inhaltlichen Ergänzung zum ZKM entwickelt sich der Komplex eigenständig. Er formt dabei ein streng orthogonales Äußeres, das es dem Grundriss erlaubt, sich frei und dynamisch zu entfalten.

Das Baugrundstück bildet einen strategisch bedeutsamen Eckpunkt in dem vom ZKM dominierten Quartier. Flankiert von zwei innerstädtischen Hauptstraßen ist das Kunstzentrum mit dem ÖPNV oder dem PKW problemlos erreichbar. In direkter Umgebung finden sich sowohl große Bürobauten, als auch mehrgeschossige Blockrandbebauungen mit Mischnutzung. Östlich des   Neubaus ist ein Grünstreifen mit bedingt attraktiven Aufenthaltsmöglichkeiten angelegt. Im Süden folgt in respektvollem Abstand das 300 Meter lange ZKM.

Die Haupterschließung erfolgt über das Atrium. Dazu ist an zwei gegenüber liegenden Ecken des Gebäudes das Erdgeschoss großzügig durchbrochen. Den zwei L-förmigen Gebäudeflügeln, die daraus entstehen, sind die Nutzungen Hotel und Fortbildungszentrum, sowie Ausstellung und Gründerzentrum klar zugeordnet. 

 

Von überall sind direkte Verbindungen zu verschiedenen Bereichen nutzbar. Die Ausstellung selbst wird durch Lufträume und freistehende Treppen verbunden. Ein Künstlercafé über zwei Geschosse an der südöstlichen Ecke positioniert. Hotel, Gründerzentrum und Seminar sind klar strukturiert.

C,M,Y,K: Die Farben des Leitsystems im Gebäude den einzelnen Nutzungen zugeteilt. Diese Farbtypen sind in der Kunst unumgänglich und Bestandteil eines jeden materiellen Produkts. In der Konsequenz wird jeder Nutzung im Komplex eine Farbe zugeordnet, wobei das Key für den Ausstellungs- und Gastronomiebereich steht, dass  sich aus allen drei Basisfarben übereinander gelagert ergibt. 

Beeindruckend ist die weisse Lochfassade aus gebürstetem Aluminium, die das Zentrum kompakt zusammenzieht, einhüllt und mit grafischen Motiven, durch füllen der Rasterpunkte, zur derzeitigen Ausstellung bespielbar macht. Um den Baukörper für die Öffentlichkeit durchwegbar zu machen, hebt es an gegenüberliegenden Ecken sein Fassadenkleid, um den Besucher in das Atrium zu leiten und verweilen zu lassen. 

Gebäude
Park

© 2024 Janina Metz

ImpressumDatenschutz